70 Jahre Dienst am Menschen
Mit einem Festgottesdienst in der Bruchsaler Kirche St. Josef und einer Feierstunde im Gemeindesaal beging der Caritasverband Bruchsal sein 70-jähriges Jubiläum. Dabei sollten frei nach dem Caritas-Motto "Miteinander füreinander" die Menschen, die diesen Verband mit ihrem ehrenamtlichen Engagement seit 1945 mit Kraft und Leben erfüllen, im Vordergrund stehen. All jene, die seit 70 Jahren die Not der Mitmenschen erkennen und lindern - von der ersten Suppenküche im Jahre 1945 bis zu den wichtigen Caritas-Aufgaben von heute, etwa in den Tafelläden, der Sterbebegleitung oder in den Angeboten für psychisch kranke Menschen.
Genau diesen Ehrenamtlichen dankte der Caritasverband Bruchsal zu seinem Jubiläum ganz besonders. "Sie sind eine Bereicherung auch für alle Hauptamtlichen", wandte Bernhard Firnkes, der Vorsitzende des Caritasrates, sich an die freiwillig Engagierten. "Nur mit Ihnen sind wir von einer Volksküche 1945 bis heute zu einem der größten Anbieter sozialer Dienstleistungen gewachsen." Und so wurden zum Abschluss der Feier dann auch die langjährig ehrenamtlich tätigen Caritas-Mitarbeiter besonders geehrt: Insgesamt erhielten zwölf den Ehrenbrief für zehnjähriges Engagement, 14 wurden mit dem silbernen Ehrenzeichen für 15 Jahren Dienst am Menschen ausgezeichnet und fünf Herren durften sich über das goldene Caritas-Ehrenzeichen für mindestens 25 Jahre im ehrenamtlichen Einsatz freuen. Überreicht wurden die Auszeichnungen von den Bruchsaler Caritas-Vorständen Albert Wild und Arno Vogelbacher, gemeinsam mit Monsignore Bernhard Appel, dem Vorstandsvorsitzenden des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg, der auch den der Feier vorangegangenen Festgottesdienst hielt.
Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk machte der Bruchsaler Caritasverband sich und seinen Gästen mit einem Festvortrag von Ministerpräsident a.D. Professor Dr. Erwin Teufel, der über die Bedeutung der Caritas, über Menschlichkeit und Nächstenliebe in der Gesellschaft referierte. So gab er zu bedenken, dass die Caritas bundesweit einer der größten Arbeitgeber sei, mit über 500.000 hauptamtlichen Mitarbeitern und noch viel mehr ehrenamtlich engagierten. "Dahinter steckt eine positive und eine negative Botschaft", so Teufel. "Zum einen: Es gibt noch vielfach Not. Zum anderen aber auch: Es gibt so viele wunderbare Menschen, die ihr Berufsleben oder ihre Freizeit in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen, um diese Not zu lindern."
Heike Schwitalla