Abschied von einem Visionär
Mit einem Dankgottesdienst in der Kirche St. Stephanus und einem großen Fest in der prall gefüllten Tuniberghalle in Oberrimsingen wurde Anfang des Jahres der langjährige Leiter des Christophorus-Jugendwerks Oberrimsingen Norbert Scheiwe in den Ruhestand verabschiedet. 27 Jahre trug er die Gesamtverantwortung für die Jugendhilfereinrichtung des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg. Zum Ende des vergangenen Jahres ist er aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Scheiwes Nachfolger ist Thomas Köck, seit 2013 stelltretender Gesamtleiter des Jugendwerks.
Norbert Scheiwe war insgesamt 30 Jahre im Diözesan-Caritasverband Freiburg tätig und hat die Entwicklung des Christophorus-Jugendwerks von der klassischen Erziehungshilfeeinrichtung zu einem Zentrum differenzierter Hilfe für junge benachteiligte Menschen in besonderen Lebenssituationen maßgeblich vorangetrieben. Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel würdigte ihn bei der Verabschiedung als einen Visionär, der das Christophorus-Jugendwerk nachhaltig zu einer bundesweit anerkannten und angesehenen Einrichtung der Jugendhilfe weiterentwickelt habe. Scheiwe habe eine völlig neue Sicht der Pädagogik umgesetzt, so Appel: "Von der klassischen Erziehungshilfeeinrichtung für benachteiligte junge Menschen hin zu individuellen, differenzierten Förderung mit dem Ziel, die Ressourcen des Einzelnen heraus zu kitzeln und ihm zu helfen, Selbstwertgefühl zu entwickeln." Die Arbeit mit jungen Menschen sei Scheiwe, der zunächst eine Lehre zum Bankkaufmann absolviert hatte, bevor er sich der sozialen Arbeit zuwandte, immer ein Herzensanliegen gewesen. "Dies hat er vielfältiger Form bewiesen", betonte Bernhard Appel.
Mehrfach ausgezeichnet
Für sein vielfältiges Engagement ist Norbert Scheiwe mehrfach geehrt worden, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und der Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg als "Übermorgenmacher". Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel überreichte ihm als Dankeschön für sein unermüdliches und innovatives Wirken die Nachbildung des Posaunenengels vom Freiburger Münster und eine Dankurkunde von Erzbischof Stephan Burger.
Herzliche Dankesworte richtete auch der Geschäftsführer des Bundesverbandes der katholischen Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen (BVKE), Stephan Hiller, an den scheidenden Chef des Christophorus-Jugendwerks. Norbert Scheiwe habe durch seine engagierte Mitarbeit im Bundesverband viele weiterführende Impulse gegeben. Kein Weg sei ihm zu weit oder zu viel gewesen, sagte Hiller.
In seinen abschließenden Dankesworten sprach Scheiwe selbst vom Glück, das ihm im privaten wie beruflichen Leben immer wieder zuteil geworden sei. Die Erziehungshilfe sei kein leichtes "Geschäft", aber er sei sich sicher, dass die Zukunft des Christophorus-Jugendwerks bei seinem Nachfolger Thomas Köck in guten Händen liege.
Thomas Köck, der die Gesamtleitung zum Jahresbeginn übernommen hat, hat in den vergangenen Jahren viel Erfahrung mit den jungen Menschen im Jugendwerk gesammelt und zuletzt auch verantwortlich mitgestaltet. Unter anderem war er maßgeblich für den Aufbau von Hilfen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Jugendwerk zuständig. (tom)