Gemeinsam Perspektiven erarbeiten
Nicht alle Migranten wollen oder können dauerhaft in Deutschland bleiben. Die einen erhalten kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht, andere haben Heimweh und sehnen sich nach ihren zurückgelassenen Familienmitgliedern und wieder andere finden keine Arbeit, mit der sie langfristig ihren Lebensunterhalt sichern können. An sie richtet sich das Beratungsangebot "Rückkehrberatung und Rückkehrhilfen" von Caritas und Diakonie in Nordbaden.
Um die Rückkehrberatung im Hinblick auf einheitliche Qualitätsstandards und Professionalität zu verbessern, haben sich jetzt der Caritasverband Karlsruhe, der Caritasverband Mannheim, das Diakonische Werk Heidelberg und der Caritasverband für den Neckar-Odenwald-Kreis zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Die vertraglich unterzeichnete Kooperation wird mit EU-Mitteln aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds AMIF gefördert. Das Netzwerk tauscht sich mit regionalen, überregionalen und internationalen Einrichtungen aus und garantiert damit eine hohe Kompetenz und eine Weiterentwicklung des Beratungsangebots.
"Etwa die Hälfte der Ratsuchenden entscheidet sich zur Rückkehr", berichtet Eva Dengler, Rückkehrberaterin im Karlsruher Beratungs- und Familienzentrum Caritashaus. "Wir und unsere Kooperationspartner legen Wert darauf, dass die Beratung freiwillig und ergebnisoffen ist. Die Sicherheit der Menschen steht im Vordergrund und sie müssen wissen, was sie in ihrem Heimatland an Perspektiven erwartet", so Dengler weiter.
Mit einem Businessplan und einem Startkapital aus EU-Mitteln wird zusammen mit den Beratungssuchenden eine Perspektive in ihrer Heimat erarbeitet, die unter anderem eine Existenzgründung, Wohnmöglichkeit und Finanzierung beinhaltet.
Mit sogenannten Reintegrationsscouts der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, die als Partner des Netzwerks fungieren, haben die Rückkehrer dann professionelle Ansprechpartner vor Ort, die sie auf dem Weg zu einer erfolgreichen Reintegration in ihrem Heimatland unterstützen. (cvka)