Alle jungen Menschen haben in Deutschland dieselben Rechte!
Die hohe Zahl von unbegleiteten Minderjährigen, die nach Baden-Württemberg flüchten, stellt Land und Kommunen vor große Herausforderungen. Das erforderte bereits vielfach Notlösungen im Hinblick auf die Unterbringung und Versorgung der unbegleitet einreisenden jungen Menschen (UMA). In dieser Notsituation brachten sich sowohl die öffentliche als auch die freie Jugendhilfe kreativ ein, um den jungen Menschen möglichst gerecht zu werden, obwohl die befristeten "Standardabsenkungen" aus ihrer Sicht "an der Grenze des fachlich vertretbaren" sind.
Nun werden zunehmend Forderungen lauter, geflüchtete männliche Jugendliche ab 16 Jahren in Gemeinschaftsunterkünften mit erwachsenen Geflüchteten unterzubringen, um das stark unter Druck geratene Jugendhilfesystemn zu entlasten. Dazu hat sich jetzt die Arbeitsgemeinschaft der Erziehungshilfen (AGE) im Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg zu Wort gemeldet. In einem heute veröffentlichten "Zwischenruf" weist die AGE solche Forderungen entschieden zurück: "Bereits mit den gesonderten Rahmenbedingungen und den Notunterkünften für UMA erfahren aktuell viele junge Menschen nicht die Förderung, die sie benötigen. Ein Herausnehmen aus der Jugendhilfe würde einen unverantwortlichen Rechtsbruch darstellen, der rassistische und populistische Narrative bedient und die bereits bestehende Zwei-Klassen-Behandlung verstetigt und verschärft."
Im Wissen um die herausfordernde krisenhafte Situation, mahnt die AGE, sowohl die Schutzbedürftigkeit als auch die Rechte minderjähriger junger Menschen nicht preiszugeben. Die Rechte aller jungen Menschen jeder Herkunft dürften nicht weiter ausgehöhlt, sondern müssten perspektivisch wieder hergestellt werden, so die AGE Freiburg.
Den Wortlaut des "Zwischenrufs" der AGE finden Sie unten zum Herunterladen.