Zeichen der Solidarität setzen
Ortstermin in Rielasingen-Worblingen. Etwa zehn Frauen und Männer sind zu einem Treffen in der Unterkirche gekommen, zu dem der Caritas-Ausschuss der Seelsorgeeinheit Aachtal, der Caritasverband Singen-Hegau und das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenbezirks Konstanz eingeladen haben.
Es geht darum ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, die bereit sind, rund 40 Flüchtlinge und Asylbewerber, die seit Anfang des Jahres in Rielasingen untergebracht sind, zu unterstützen. Der Wille zu helfen, das ist an diesem Abend deutlich zu spüren, ist da. Denn das Schicksal und die Lebensumstände der Asylbewerber bewegen die Menschen vor Ort. Manche würden am liebsten sofort aktiv werden und Kontakt mit den Flüchtlingsfamilien aufnehmen. Eine ehemalige Lehrerin bietet Deutsch-Kurse an. Die Mutter einer vierjährigen Tochter möchte als Patin ein Flüchtlingskind betreuen. Der Betreiber einer Fahrradwerkstatt, in der gebrauchte Drahtesel recycelt werden, will den Flüchtlingen Fahrräder zur Verfügung stellen. Ein Ägypter und ein Iraker bieten sich als Dolmetscher und Kulturvermittler an.
Die Hilfe will allerdings koordiniert sein. Vertrauen muss aufgebaut, unterschiedliche kulturelle Hintergründe und traumatische Erlebnisse bei den Flüchtlingen müssen berücksichtigt werden ebenso wie die Vernetzung mit den zuständigen Behörden und Fachberatungsstellen. Begleitung und Unterstützung finden die Ehrenamtlichen bei Miglena Abrasheva vom Caritasverband Singen-Hegau, die eigens mit dieser Aufgabe betraut ist. Sie ist Ansprechpartnerin, wenn es darum geht, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einen Unterstützerkreis vor Ort gewinnen, für die Querverbindung zur Fachberatung zu sorgen oder Kontakte zu Behörden zu vermitteln. Das Angebot der Caritas in Singen, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit fachlichem Know-how zu unterstützen, wird von Kirchengemeinden und Kommunen im Landkreis, gerne wahrgenommen.